Parks in London

Zunächst muss ich den gestrigen Bericht korrigieren, denn die Schulfreundin des kleinen alten Kindes feierte erst heute ihren 18. Geburtstag. Dennoch trafen wir uns am Piccadilly Circus und latschten noch etwas durch den St. James Park. Dort beobachteten wir zahme Hörnchen, also sowas wie Eichhörnchen, zahme Tauben, zahme Gänse und allerlei weiteres zahmes Getier und freie Alexandersittiche. Weil wir alle müde waren, feierten wir nicht mit an der Themse hinein, sondern stiegen in die U-Bahn, dann aus, um uns dann noch etwas in Richtung Hotel zu verlaufen. Wir kamen dann aber doch an, aßen noch schnell und gingen dann zu Bett.

Zahme Vögel

Um sieben wurde meine Frau dann wieder geweckt und schickte uns nach ihr nach und nach duschen. Ordnung muss sein. Das Frühstück im Hotel war spitze, sodass wir uns die Wänster ordentlich voll hauten.

Bevor wir mit der U-Bahn fuhren, gingen wir entlang des „little Venice“ spazieren. Eine Anlegestelle für Hausboote entlang des Regent’s Canal. Witzig ist, dass die Bäume, hauptsächlich Platanen, entlang des Fußweges direkt in dessen Mitte wachsen, und mitunter den Gehweg versperren. Doch die tote Ratte am Ausgang des Viertels hindert mich daran, wohl je nochmal dort hin zu gehen. Vor Ratten ohne Fluchtreflex gruselt es mich und lässt Gänsehaut an mir aufsteigen.

Unterführung über den Regent’s Canel
Hausboote

Also schnell weg und ab in die U-Bahn. Da ging es in das andere Extrem, nämlich zum, ich nenne es Docksland. Das ist sowas wie die Speicherstadt in Hamburg, nur ohne Speicher und stattdessen mit neuen Hochhäusern besonders für die Finanzwelt. Also von den einen Ratten zu den anderen. Zugegeben, dort ist es unheimlich sauber und verschwenderisch elegant. So richtig wohl fühlte ich mich in dieser geschniegelten Welt auch nicht, sodass wir weiter Richtung Greenwich Park fuhren.

Hochhäuser in der Finanz-City

Das erinnerte mich zunächst etwas mehr an England, also der leicht schmuddelige Charme. Wir aßen verhältnismäßig preiswert Bürgermenüs bzw. Salate und wanderten durch den Park hoch zum Observatorium. Von dort aus sieht man gut, wie London versucht, sich selbst zu übertreffen, und welche riesigen Ausdehnungen die Stadt besitzt. Wir ignorierten es aber, das Besuchercenter dieses historischen Ortes zu besichtigen, denn Nullen sind wir selbst, stattdessen besuchten wir das Maritime Museum.

Blick auf London, ganz links die eigentliche Innenstadt
Vor dem Observatorium in Greenwich

Ein wirklich tolles Museum, vergleichbar mit unseren Schiffahrtsmuseum in Brake und Elsfleth, nur ein klein bisschen größer und viel mehr Besucher. London ist halt nicht Brake. Es ist logischerweise viel auf die militärische Schiffahrt ausgelegt, aber sehr historisch und weniger technisch. Alle Abteilungen sind etwas verschieden aufgebaut und meist mit spezifischen interaktiven Stationen bestückt. Ein Museum für die breite Öffentlichkeit und auch für Kinder und Jugendliche kurzweilig. Ich ließ mich neben einer Nachbildung der Gedenksäule von Nelson fotografieren und erklärte meinem alten Kind, wie es bei ihm mit Horatia zustande kam.

Lichthof des Maritime-Museums

Wir liefen nach unserem Museumsbesuch runter zur Themse und dann, nachdem wir Fudge erworben und gegessen hatten, auf die andere Seite, also unten durch. Dort fanden wir einen weiteren Park, den Mudchute-Park.

Mudchute-Park

Leider durften in der dortigen Haus- und Hoftierabteilung die Esel nicht gefüttert werden, was wir sehr schade fanden. Es tröstete uns aber, dass wir keinen einzigen Esel sahen, den wir hätten füttern können. (Und jetzt für die spöttischen Leser unter uns: wir waren noch satt.) Da der Tierpark bald zu schließen schien, beobachteten wir gemeinsam mit anderen BesucherInnen, wie die Tierpfleger Gänse fingen und in verschiedenen Unterkünften verteilten. Ein hübsches Schauspiel, vor allem wenn drei der gefiederten Freunde auf einmal unter dem Arm transportiert wurden. Am Ausgang des Parks lag noch breit ein Hörnchen auf dem Geländer und ließ sich bereitwillig von meiner Frau fotografieren.

schnatterndes Federvieh
Hörnchen

Mit der U-Bahn ging es dann zurück Richtung Regent’s Park. Wir erwarben Salate, Sushi und Wraps, die wir uns auf einer Parkbank schmecken ließen. Ein kurzer Regenschauer vertrieb uns dann aber, sodass wir vorbei an der großen Moschee den Weg zum Hotel antraten. Jetzt gammeln wir auf den Betten rum und planen den morgigen Tag an.

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